Die Homepage ,, Das Jesusmärchen“ ist entstanden, durch Briefe an meine Tochter. Diese wird mir von der Mutter entzogen, seit sie 2 Monate war. Nach einem Streit kam es zur Trennung und seitdem habe ich keinen Kontakt zu meiner Tochter. Eine Zusammenarbeit mit dem Jugendamt lehne ich ab und klagen möchte ich nicht gegen die Kindesmutter. Im ersten Jahr schickte ich ca. aller 6 Wochen kleine Aufmerksamkeiten an meine Tochter. Als dann Weihnachten vor der Tür stand, schickte ich meiner Tochter einen Brief, da nie eine Reaktion auf die Geschenke kam. Die Kindesmutter und ihre Mutter waren 17 Jahre in einer christlichen Gruppierung Mitglied und da ich das was sie mit meiner Tochter tun, nicht grad christlich finde, schrieb ich kindgerecht in den ersten Brief an meine Tochter, was eigentlich die christliche Lehre ist. Natürlich konnte meine Tochter noch nicht lesen, aber vielleicht denkt die Kindesmutter darüber nach, vielleicht liest meine Tochter die Briefe wenn sie größer ist und vor allem möchte ich nicht, dass meine Tochter religiös verblendet wird. Aus dem Weihnachtsbrief entstanden dann noch die Briefe zu Ostern, Pfingsten, Nikolaus und später noch zur Sonnenwende. Zu jedem Brief, nach dem Weihnachtsbrief der spontan entstand, recherchierte ich ausgiebig wie das jeweilige christliche Fest entstanden ist. Nach einem weiteren Jahr hatte ich den Kopf voll und um den Kopf wieder freizubekommen, schrieb ich es auf in der Homepage ,,Das Jesusmärchen“. Vielleicht kann sich jemand für seinen Weg und seine Bewusstwerdung etwas daraus nehmen, in erster Linie hab ich es aufgeschrieben, um wieder frei denken zu können. Zu meiner Tochter habe ich bis heute keinen Kontakt, sie ist jetzt 8 Jahre. Der Name meiner Tochter ist verändert.


 


 


 


 

Die Briefe die zur Entstehung der Homepage führten:


 


 

Weihnachten


 


 

Liebe Clarabella


 

Was schick ich dir zu Weihnachten hab ich überlegt. Ein kleines Paket? Ein großes Paket? Und was tu ich hinein?

 

Ein pinkes Einhorn was einen Regenbogen pupsen kann? Eine Fee mit Plastikflügeln? Ein T-Shirt mit einem lustigen Spruch?

 

Und dann hab ich gedacht, eigentlich sollte man sich zu Weihnachten gar nichts schenken. Ich schreib dir lieber wie Weihnachten entstanden ist.

 

Vor ganz langer Zeit soll zu Weihnachten nämlich ein Mann geboren wurden sein und als der groß war, erzählte er den Leuten, daß sie sich lieb haben sollen und das sie sich vergeben sollen, daß man viel Geld und Besitz gar nicht benötigt und das man keine Herrscher braucht, weil jeder selber ganz stark ist.


 

Ja, sagten die einen , da hat dieser Mann Recht.


 

Nein, sagten die anderen, die die Herrscher waren, daß geht ja nicht, wenn jeder macht was er will. Und die, die das sagten, waren so etwas wie Könige und sie hatten ganz viel Geld und Gold und die anderen mußten den ganzen Tag für sie arbeiten.

 

In Wirklichkeit hatten diese Könige aber nur Angst, daß sie ihr ganzes Geld verlieren würden und sie selber arbeiten gehen mußten und sie nicht mehr über die anderen bestimmen konnten.


 

So gab es einen großen Streit unter den Menschen die damals lebten, ob der Mann nun Recht hat oder nicht und am Ende wurde der Mann dafür bestraft, weil er zu den Leuten gesagt hatte, daß sie sich lieb haben sollen.

 

Und bis heute streiten die Menschen weiter. Und sie streiten sich das ganze Jahr über und zu Weihnachten denken sie an diese Geschichte und beschenken sich mit großen Paketen, um im nächsten Jahr wieder weiter zu streiten. Und das tun sie , weil sie bis heute nicht verstanden haben, was der Mann damals eigentlich gemeint hat. Der hat nämlich nicht gesagt, daß man sich große Pakete schenken soll, wo Dinge drin sind , die man vielleicht gar nicht braucht, sondern der hat gesagt, daß man sich lieb haben soll.

 

Ob es diesen Mann wirklich gab oder ob das nur eine Geschichte ist, daß ist eigentlich gar nicht wichtig.

 

Wichtig ist, daß du liebe Clarabella, weißt, daß dich deine Mama ganz toll lieb hat und das dich dein Papa ganz toll lieb hat. Und wichtig ist, daß du weißt, daß du ein ganz toller und starker Mensch bist und die anderen auch ganz tolle Menschen sind. Und wenn jemand etwas anderes sagt, dann pfeif einfach darauf , weil das ist egal, denn manchmal sind Dinge ganz anders, als wie wir denken, daß sie sind.


 


 

Eine ruhige Weihnachtszeit wünscht dir dein Papa.

 

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Ostern


 


 

Liebe Clarabella


 


 

Ostern steht vor der Tür und der Osterhase versteckt bunte Eier. Nanu, wirst du sagen, aber die Eier kommen doch von den Hühnern, wie kommt denn da der Hase zu den Eiern?

 

Ostern ist die Zeit kurz nach der Frühjahrs- Tag- und Nacht- Gleiche. Das bedeutet, dass der Tag und die Nacht zum ersten Mal seit Weihnachten wieder gleich lang waren. Zu Weihnachten, am dunkelsten Punkt des Jahres, ist die Sonnenwende. Ab da kommt die Sonne wieder zurück und die Tage beginnen wieder länger zu werden. Die Tage werden immer länger und zu Ostern ist es endlich wieder soweit und es ist länger hell, als dunkel.

 

Zu Weihnachten feiern wir also die Geburt des Lichts.

Ostern ist das Fest, an dem wir den Sieg, die Wiederauferstehung des Lichts über die Dunkelheit feiern.

 

Jedes Jahr aufs Neue.


 

Und da das Licht, also die Sonne, im Osten aufgeht, heißt Ostern fast so ähnlich.

 

Da die Menschen sich freuen das es wieder hell wird und sie den ganzen dunklen, kalten Winter darauf gewartet haben, zünden sie zu Ostern große Feuer an, um symbolisch den dunklen Winter zu verbrennen.

 

Weil die Tage wieder länger werden, wird es auch wieder wärmer. Ostern ist damit auch der Zeitpunkt nach dem auf den Feldern die ersten Pflanzen angebaut werden und die Tiere ihre Babys bekommen, für die es vorher noch zu kalt gewesen wäre.

 

Deshalb kommt zu Ostern der Osterhase mit bunten Eiern. Früher legten die Hühner im Winter keine Eier und wenn sie vor Ostern wieder damit anfingen, weil es heller und wärmer wurde, verschenkte man die Eier. Man wünschte sich damit gegenseitig hohe Fruchtbarkeit,  dass die Pflanzen auf den Feldern gut wachsen, dass alle genügend zu essen haben und der Hase meinte das gleiche ,weil Hasen viele, viele Babys bekommen können.

 

Damit die Eier haltbar waren, wurden sie gekocht und um die Eier, die man aufheben und zum Osterfest verschenken wollte, von den rohen Eiern zu unterscheiden, wurden sie mit Pflanzensäften gefärbt. Wer die Eier jede Woche in einer anderen Farbe färbte, wusste so, welche Eier die ältesten waren.

 

Die Tradition die Eier zu suchen, entstand, weil man damals gleich dabei schaute, ob die Felder eisfrei sind und ob die ersten grünen Triebe der Blumen und Bäume zeigten, dass man damit beginnen konnte, die erste Saat auszubringen.

 

Das Ostern das Fest ist, wo jedes Jahr aufs Neue der Sieg des Lichts des Lebens über die Dunkelheit gefeiert wird, daraus kann man für sich selbst viel lernen. Egal wie dunkel es ist, das Licht kommt immer wieder.

 

Und im eigenen Leben, liebe Clarabella, ist es genauso. Man darf die Hoffnung nie aufgeben, weil am Ende, egal was passiert, wird das Licht immer wieder über die Dunkelheit siegen.

 


 

Frohe Ostern, wünscht dir dein Papa. 

 

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Pfingsten


 


 

Liebe Clarabella 


 

In den letzten Briefen hab ich dir ja erzählt, an was uns Weihnachten erinnern soll und warum wir Ostern feiern. Heute möchte ich dir erzählen, wie es dazu kam, dass viele Feste bis heutzutage gefeiert werden, früher aber eine andere Bedeutung hatten. 

 

Die Menschen früher fanden oft einen Grund zum feiern. Meist ging es dabei um den Anbau oder die Ernte von Pflanzen und Früchten. Im Mai wurde das Fest des Wachstums gefeiert. Man freute sich wenn manche Pflanzen schon so weit gewachsen waren, dass man sie ernten konnte und wenn andere weiter wuchsen, weil es manchmal im April noch Schnee und Kälte gab und dann konnten die Pflanzen nicht mehr wachsen, sondern sie erfroren. Meist ging aber alles gut und das war natürlich ein Grund zum feiern.

 

Um zu wissen, wann was gesät wurde und wann Erntezeit für die verschiedenen Früchte war, erfand man den Kalender. Der Kalender orientierte sich am Mondzyklus und hatte 13 Monate mit je 28 Tagen. Heute erinnert nur noch das Wort Monat an den ursprünglichen Bezug zum Mond.

 

Da das Säen und Ernten von der Temperatur abhängig war, die sich durch die Sonne bestimmte und um unterschiedliche Kalenderzählungen zu vereinheitlichen, wurde später der ehemalige Mondkalender, durch den Römer Gaius Julius Caesar, mit dem ägyptischen Sonnenkalender zusammengeführt.

 

Den Jahresbeginn verlegte Gaius Julius Caesar von März auf Januar und zu Ehren von ihm wurde der Monat Juli nach ihm benannt. Von dieser Änderung des Kalenders, geben einige unserer Monatsnamen in ihrer lateinischen Bedeutung heute noch Auskunft.

 

Der erste römische Kaiser, gleichzeitig Pontifex Maximus, namens Augustus, Nachfolger und Adoptivsohn von Julius Caesar, übernahm den Namen von seinem Vorbild und Vorgänger als eigenen Titel, verewigte sich aber mit seinem Namen im sonnenreichen August.


 

Diejenigen die sich mit der Sonne und mit dem dazugehörigen Kalender befassten, würden wir heute als Forscher oder Wissenschaftler bezeichnen. Wenn sie sich mit der Sonne beschäftigten, dachten sie auch über den Himmel und die Sterne nach. Sie überlegten ob der Himmel vielleicht irgendwo zu Ende wäre oder ob der vielleicht unendlich groß sein könnte.

 

Bei den Pflanzen stellten sie fest, das die wachsen und immer größer wurden und bei den wilden Pflanzen war es so, dass sie jedes Jahr wieder aufs Neue aus dem Boden wuchsen. Bei den Bäumen sahen sie, dass die im Winter ganz kahl und vertrocknet aussahen, im Jahr darauf, aber immer wieder grüne Blätter bekamen.

 

Und diese Forscher waren ganz schön schlau. Sie kamen nämlich auf die Idee, das was die Pflanzen konnten, bei den Menschen

vielleicht ganz ähnlich ist. Das auch der Mensch immer und immer wieder auf die Erde kommen würde und der Sinn auch da wäre zu wachsen. Und das es vielleicht auch da, wie beim Himmel kein Ende gäbe.

 

Wer aber hätte ihnen das geglaubt, dass man mehrmals geboren wird? Und wie hätte man den Leuten erklären können, dass es bei dem Wachstum beim Menschen um ein inneres, charakterliches Wachstum geht und nicht um ein äußeres? Denen man das erklären wollte, waren schließlich Leute die sich mit dem Anbau von Rüben und unterschiedlichem Getreide befassten und die gern feierten um gemeinsam dann alles aufzuessen.

 

Aber die Forscher waren sich ziemlich sicher, über das was sie herausgefunden hatten und fanden das auch sehr wichtig, dass die anderen das erfuhren.

 

Um es für die anderen so leicht verständlich zu machen wie möglich, dachten sie sich also eine Geschichte, eine Art Märchen aus, wo es um einen Mann ging, der all das erlebte, was sie den Leuten sagen wollten. Sie dachten, wenn dieser Mann ein Vorbild für die anderen wäre, würden die Menschen auch so werden wollen und das nachmachen, was dieser Mann sagte. Dabei würden die Menschen innerlich wachsen und gleichzeitig dabei verstehen, was eigentlich nicht zu verstehen ist, dass es für das Leben nie ein Ende gibt.

 

Für diese Geschichte verwendeten sie wie beim Kalender, alte Überlieferungen und Mythologien aus ägyptischer Vorzeit, da man sich schon im alten Ägypten mit solchen Themen beschäftigte und schon damals mit bildhaften Geschichten wichtige Informationen bewahren und über lange Zeiten zu übermitteln versuchte. Da Kaiser Augustus sich in Ehrung an seinen Onkel, in Julius Caesar umbenannt und jener den Kalender tiefgreifend reformiert hatte, verwendeten sie dessen Initialen für den Namen in der Geschichte. Weil Augustus ohne Vater aufgewachsen war, aber mit der Pax Romana, Frieden für das römischen Reich gebracht hatte, fügten sie dieses Thema als Würdigung auch mit in die Geschichte ein.

 

Die Forscher wussten aber, wenn sie die Geschichte einfach so erzählt hätten, wäre sie in kurzer Zeit wieder vergessen wurden, vielleicht wäre sie sogar angezweifelt wurden. Also bauten sie in die Geschichte, in das Leben des Mannes , um den es in der Geschichte ging, die ganzen Feste ein, die die Menschen sowieso schon feierten.

 

Und sie erzählten die Geschichte so, dass die Lebensstationen des Mannes fast die gleiche Bedeutung hatten, wie die Feste auf die sie gelegt wurden.

 

Von diesem Gehen und Wiederkommen wird in der Ostergeschichte erzählt und in der Pfingstgeschichte ursprünglich auch. Und so wie Ostern ein Fest ist, war es Himmelfahrt und Pfingsten auch einmal.

Später aber wurde Himmelfahrt verlegt und beim Anbau der Pflanzen erfand man neue Methoden und so geriet das, was diese Forscher den Menschen eigentlich sagen wollten, in Vergessenheit.

 

Und bis heute feiern wir diese Feste von früher, haben aber über die lange Zeit ihren Ursprung vergessen und finden mittlerweile die ausgedachte Geschichte wahrer als das was wir eigentlich mal gefeiert haben.

 

Das es aber richtig war, sich diese Geschichte auszudenken, sieht man daran, dass die Menschheit sich gut entwickelt hat und wir mittlerweile fast so schlau sind, wie die Forscher von damals.

 

Und weil die Menschen so schlau sind, fangen sie an selber zu forschen und über die Pflanzen, die Sonne und über den Himmel nachzudenken. Und natürlich finden sie dieselben Dinge heraus, wie die, welche die Forscher über so lange Zeit ihnen weitergeben wollten.

 

Wenn wir wirklich immer wieder kommen und das Leben unendlich ist, dann hat das eine große Bedeutung. Dann bedeutet das, liebe Clarabella, das man sich über nichts aus der Vergangenheit ärgern muß, weil man es beim nächsten Mal einfach besser machen kann und das man sich vor nichts in der Zukunft fürchten muß, weil alles eine tolle Chance ist, etwas zu lernen und daran zu wachsen.

 

Falls das Leben nicht unendlich ist, dann sollte man sich trotzdem nicht über alte Sachen ärgern und auch nicht vor etwas in der Zukunft fürchten, weil leben kann man immer nur im hier und jetzt.


 


 

Und wer das schafft, der ist glücklich. Und frei.


 


 


 

Sonnige Pfingsten wünscht dir dein Papa.

 

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Nikolaus


 

Liebe Clarabella


 

Zu Pfingsten hatte ich dir ja von dem Kaiser Augustus erzählt, der Pontifex Maximus war. Pontifex Maximus bedeutet soviel wie oberster Priester. Ein Priester ist jemand, der viel über das Leben nachdenkt und anderen dann hilft, manches aus einer anderen Sicht sehen zu können. So ein oberster Priester hatte viele Menschen die ihm halfen und die waren in einer Rangfolge gegliedert. Der nächste Rang waren die Bischöfe und besonders wichtige Bischöfe bekamen den Zusatz cardinalis.


 

Ein Bischof war jemand der ein bestimmtes Gebiet leitete und den Menschen die dort lebten, etwas über das Leben erzählte. Damit jeder, wenn er eine Frage hatte, die Bischöfe erkannte, trugen sie auffällige Umhänge die grün, weiß, violett oder rot waren.


 

Einer von diesen späteren Bischöfen hieß Nikolaus von Myra. Myra war das Gebiet was er leitete und und gehört heute zu dem Land Türkei. Dieser Nikolaus trug auch einen solchen Umhang, in den Farben rot-weiß.


 

Im Zusammenhang mit dem Kaiser Augustus hatte ich dir ja auch erzählt, dass sich Forscher später ein Märchen ausgedacht hatten, um den anderen etwas über das Leben beizubringen. Um sich dieses Märchen auszudenken, trafen sie sich im Jahr 325 in der Stadt Nicäa. Weil das Märchen ganz schön schwer auszudenken war, kamen mehr als 1500 Menschen zusammen, unter ihnen viele Bischöfe, die zwei Monate lang gemeinsam über eine Geschichte berieten, die sie dann in ein dickes Buch schrieben.

 

Einer der auch mit zu diesen Forschern gehörte, war Nikolaus von Myra. Das weiß man, weil Nikolaus bei diesem Treffen einem Mann namens Arius eine Ohrfeige gab. Dieser Arius vertrat eine Lehre die man Arianismus nannte. Dieser Arianismus hätte aber nicht gut zu der Geschichte gepasst, die man sich ausdenken wollte und so kam es zu dem Streit zwischen Nikolaus und Arius, den Nikolaus gewann.

 

Das Leben von Nikolaus endete an einem 6. Dezember und danach wurde er heilig gesprochen, weil er viele Wundertaten zu Lebzeiten vollbracht haben soll. Vielleicht auch, weil er maßgeblich daran beteiligt war, die ausgedachte Geschichte glaubhaft zu erzählen.

 

Zu den Wundertaten gehörte, daß er Geld verschenkte, weil Nikolaus ganz reich war, das er das stürmische Meer beruhigte, Menschen bekehrte, anderen in ihren Träumen erschien und sie zu besseren Taten überzeugte, wenig Essen so vermehrte, dass ganz viele davon satt wurden und Menschen wieder auferstehen ließ. Was man als Heiliger eben so den ganzen Tag über tut.

 

Schon bereits kurz nach seiner Geburt soll Nikolaus allein in der Wanne gestanden haben und sogar nach seinem Lebensende ließ er noch eine Quelle entspringen.

 

Einmal warf Nikolaus drei armen Jungfrauen drei goldene Äpfel als Geschenk zu und bewahrte sie dadurch vor einem Leben auf der Straße, da sie durch diesen Brautschatz, nach der damaligen Tradition, später in Ehren heiraten konnten. Andere Menschen ahmten dies nach, woraus der Brauch entstand, Kinder durch zuwerfen von Geschenken zu bedenken.

 

Zumeist fingen die größeren Kinder die Geschenke und daher suchte man nach Behältern, um auch den kleineren Kindern Geschenke zu überreichen. Da es damals wenig Becher und Schüsseln gab und die wenigen im Haushalt benötigt wurden, kamen die Erwachsenen darauf, Schuhe oder Socken der Kinder als Behälter zu nehmen. Aus dem Zuwerfen wurde so die Tradition, dass Schuhe, in der Nacht vor dem 6. Dezember vor die Tür gestellt und befüllt werden.

 

Über die Jahre entwickelte es sich, dass man nicht nur die Kinder am Nikolaustag mit einem gefüllten Schuh bescherte, sondern das die ganze Familie Geschenke austauschte. Es bürgerte sich sogar ein, dass Menschen sich verkleideten und selbst als Nikolaus auftraten. Der Augustinermönch Martin Luther fand das aber nicht richtig, daß man einzelne Menschen als Heilige verehrte und deshalb verlegte er den Schenktermin im 16. Jahrhundert auf Weihnachten. Um die Verbindung zu dem Heiligen Nikolaus zu lösen, erfand er das Christkind, was in Zukunft symbolisch die Geschenke brachte.

 

Und so wurde das ausgedachte Märchen immer größer und bekannter, weil es immer wieder Leute gab, die etwas hinzudichteten oder es mit regionalen Sagen verbanden. So hatten sich in vielen, vor allem in den im Winter sehr kalten Ländern, Bräuche entwickelt, das zur Weihnachtszeit, zur Sonnenwende, mystische Sagengestalten kamen, die Geschenke brachten und zum guten Lebenswandel im neuen Jahr ermahnten.

 

Im Jahr 1863 malte in Amerika der Maler Thomas Nast Weihnachtsgeschichten zur Unterhaltung von Soldaten. Und er malte, indem er diese Sagen aufgriff und in Anlehnung an die Nikolausgeschichte, einen alten, bärtigen Mann, in einem rot-weißen Mantel, der im Schlitten kam und Soldaten beschenkte.

 

1923 wurde nach dieser Vorlage, im Zuge einer regionalen Werbekampagne zu Weihnachten, für einen Getränkehersteller der die Limonade Ginger Ale herstellte, der heute bekannte Weihnachtsmann verwendet. Diese Weihnachtsmannfigur wurde in Amerika immer bekannter unter den Menschen, vor allem deshalb, weil viele Firmen nach dieser Kampagne, auch mit einem Weihnachtsmann unterschiedlichsten Aussehens für ihre Produkte warben. Als die Firma Coca Cola im Jahr 1931 zum Kundenfang erneut einen riesigen Werbefeldzug mit einer solchen rot-weißen, bärtigen Figur startete, wurde der Weihnachtsmann weltweit bekannt.

 

Und dieser Weihnachtsmann sah, damit man sich wirklich an ihn und an die Marke Coca-Cola erinnerte, in allen Ländern gleich aus. Er war vereinheitlicht. Er war standardisiert.

 

Diese Methode nennt sich Konditionierung und bedeutet, andere dazu zu bringen, auf eine bestimmte Art und Weise zu denken, zu fühlen, zu handeln und sich zu verhalten. Und zwar so, wie jemand anders das gut findet und nicht wie man selbst ist. Und zwar so, ohne das man das selbst bemerkt.

 

Und nun, liebe Clarabella, weißt du das es gar keinen Weihnachts- mann gibt, wie die Geschichte aber entstanden ist, wo das Christkind herkommt und das wir zu Weihnachten nicht die Geburt von irgendwem feiern, sondern das es eigentlich ein Fest zur Sonnenwende ist, was schon im Heidentum gefeiert wurde.

 

Diese sogenannten Heiden waren Menschen die sich mit der Natur verbunden fühlten und sie deshalb als heilig ansahen. Die man schützt und woraus man seine Kraft zieht. Weshalb auch der Zyklus der Jahreszeiten mit Jahresfesten gefeiert wurde.

 

So ist auch der Brauch mit dem Weihnachtsbaum entstanden, weil man sich in der kalten, dunklen Jahreszeit, mit diesen immergrünen Pflanzen, Lebenskraft und Natur in die Wohnung holen wollte. Und deshalb begann man auch, die grünen Weihnachtsbäume mit Kerzen und Lichtern zu schmücken, um zur Sonnenwende selbst das Licht auszustrahlen, was man im außen so sehnlichst erwartete.


 

Das du dir immer einen klaren Verstand und ein offenes Herz bewahrst, du dein inneres Licht an andere weitergibst und das du immer so handelst, wie du es in dir fühlst, wünscht dir zu Nikolaus,


 

dein Papa.

 

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Sonnenwende

 

 

Liebe Clarabella

 

Alles Gute zur Sonnenwende und zu Weihnachten. Sonnenwende und Weihnachten wurden früher einmal zusammen gefeiert, sind aber durch eine Kalenderreform im Jahre 1582 jetzt auf zwei Tage verteilt. Sonnenwende meint, dass die Sonne wieder näher an die Erde kommt und die Tage wieder länger werden. Hab ich dir ja schon mal erzählt, als ich dir erzählt habe was zu Ostern gefeiert wird. 

 

Da es so aussieht, als ob die Sonne übers Wasser läuft und sie Kranke heilt und Blinde wieder sehend macht, weil man in der Nacht nichts sehen kann, wurden sich in vielen tausenden Jahren die tollsten Geschichten als Allegorie dazu ausgedacht, so wichtig fanden die Menschen die Sonne und die Kreisläufe in denen die Erde sich befindet.

 

Nach der Sonnenwende kommen die 12 Rauhnächte. Die erste wird Thomasnacht genannt und ist die längste Nacht des Jahres. Die gesamten Rauhnächte bezeichnen eigentlich die Jahresnacht, da es die rauhe und dunkle Zeit nach der Sonnenwende ist und deshalb heißt es zwar Rauhnächte, aber die Tage gehören auch mit dazu. So wie an den 12 Rauhnächten das Wetter ist, so soll das Wetter im kommenden Jahr werden. Dabei steht je eine Rauhnacht für je einen Monat. Die 12 symbolisiert die Vollständigkeit. So gibt es 12 Monate oder 2 mal 12 Stunden, was ein ganzer Tag ist, weil ja Tag und Nacht zusammengehören.

 

Kannst du ja ab 21. Dezember abends, mal zu jeder Rauhnacht aus dem Fenster gucken, ob es draußen regnerisch ist oder ob du die Sterne und den Mond oder die Sonne siehst und ob es trocken ist, denn Sonnenwende ist dieses Jahr am 21. Dezember um 23.23 Uhr. Dann fragst du mal deine Mama ob sie das aufschreibt, oder malst es auf, und dann kannst du nächstes Jahr vergleichen, ob das Wetter im jeweiligen Monat wirklich vorwiegend so ist, wie du es zu den Rauhnächten gesehen hast. Da kannst du direkt ein bischen die Zukunft vorhersagen, wenn du solche Sachen kennst.

 

Derzeit aber, ist es draußen dunkel und vor allem kalt. Und weil es so kalt ist, schick ich dir zur Sonnenwende und zu Weihnachten was passendes für die Kälte. 

 

Viele liebe Grüße, auch an deine Mama, und ein schönes Lichterfest 

wünscht dir dein Papa.

 


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